Kennung: DE-4203-401 Bezeichnung des Gebiets: VSG Unterer Niederrhein Fläche des Gebiets: 25809.3788 ha Anzahl (Teil-)flächen: eine TeilflächeVR-Gebiet, das ein FFH-Gebiet enthält (2 Datenbögen) KurzdokumentGebietsbeschreibung: Zweitgrößtes VSG in NRW entlang des Rheins v. Duisburg bis zur deutsch-niederl. Grenze, es umfasst die rezente Aue (Deichvorland) u. Teile der Altaue (Deichhinterland), die beide grünlandbetont und von Gewässervielfalt geprägt sind. Repräsentanz: Das Vogelschutzgebiet ist das Überwinterungsgebiet für bis zu 200.000 arktische Gänse, die hier alljährlich im Zentrum eines einzigartigen Naturschauspiels stehen. Die Gänse sind lebendiger Ausdruck für die Notwendigkeit eines internationalen Biotopverbundes, der die Niederlande - ebenfalls Überwinterungsquartier - mit dem Niederrhein verbindet, aber auch die im fernen Sibirien befindlichen Brutreviere der Gänse einbezieht. Neben der herausragenden Bedeutung des Gebietes für Blässgans und Saatgans, hat das Vogelschutzgebiet mit seinen zahlreichen Gewässern einerseits für viele hier brütende Vogelarten landesweite Bedeutung (Flussseeschwalbe, Trauerseeschwalbe, Teichrohrsänger, Löffelente, Tüpfelsumpfhuhn), andererseits wird es neben den Gänsen von vielen weiteren Vogelarten (z.B. Rohrdommel, Bruchwasserläufer, Singschwan, Zwergschwan, Zwergsäger) als Rast- und Überwinterungsgebiet genutzt. Die kiesig, sandigen Rheinufer, aber auch der Abgrabungsseen sind ein bevorzugter Brutplatz des Flussregenpfeifers. Im Bereich des Grünlandes, vor allem dann, wenn es in Teilen der Altaue und im Umfeld von Altwässern bei relativ hohem Grundwasserstand nicht so intensiv genutzt wird, brüten Rotschenkel, Uferschnepfe, Kiebitz, Grosser Brachvogel und Wachtelkönig. Auf selten gewordenen anmoorigen und mit Weidengebüschen durchsetzten Extensivgrünlandflächen brüten Blaukehlchen und Schwarzkehlchen. Die gekammerten Landschaftsteile mit ihren ausgedehnten Kopfbaumbeständen beherbergen ein Schwerpunktvorkommen des Steinkauzes in NRW, zugleich eines der bedeutenden Vorkommen in Deutschland. Die Weichholzauenwälder und -gebüsche sind der Lebensraummittelpunkt von Pirol und Nachtigall. Zahlreiche Teilflächen werden wegen ihrer auentypischen Lebensraumausstattung auch als FFH-Gebiet in das Netz NATURA 2000 eingeknüpft. Entwicklungsziel: Die vorhandene Lebensraumvielfalt mit ihrer charakteristischen Avifauna ist zu erhalten und weiter zu entwickeln. Massnahmen, die mit Versiegelung oder Zerschneidung verbunden sind, sollten unterbleiben. Ein kleinräumiger Wechsel aus Wiesen- Weide- und Mähweidenutzung, möglichst im Komplex mit Hochstaudenfluren und Brachen ist zu fördern. Die aktuellen Grünlandanteile im Vogelschutzgebiet sind unbedingt zu halten, nach Möglichkeit auszudehnen. Einer weiteren Austrocknung der Aue ist mit allen zur Verfügung stehenden Massnahmen zu begegnen (keinesfalls abflussfördernde Massnahmen), die Wiedervernässung von Teilflächen ist unbedingt anzustreben. Die Gewässer sollten vor Eutrophierung durch Extensivierung angrenzender Grünlandflächen geschützt werden. Die Auenwaldentwicklung mit Schwerpunkt im Bereich der zu diesem Zweck ausgewiesenen FFH-Flächen ist zu sichern und zu fördern. Bedeutsam sind weiterhin Massnahmen, die - auch grenzüberschreitend wirksam - der naturverträglichen Lenkung der Freizeitnutzung dienen. Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen und diesbezügliche Beurteilung des Gebiets
Im Gebiet vorkommende wichtige Tierarten
Im Gebiet vorkommende wichtige Pflanzenarten
GEBIETSBESCHREIBUNGBiotopkomplex:Melioriertes Grünland (34%) Anderes Ackerland (28%) Binnengewässer (stehend und fliessend) (17%) Feuchtes und mesophiles Grünland (14%) Moore, Sümpfe, Uferbewuchs (2%) Laubwald (2%) Heide, Gestrüpp, Macchia, Garrigue, Phrygana (1%) Sonstiges (einschl. Siedlungen, Strassen, Deponien, Industrie) (1%) Kunstforsten (z.B. Pappelbestände oder exotische Gehölze) (1%) Schutzgrund: Der große offene Abschnitt der Rheinaue mit großen Grünlandflächen, Altarmen u. zahlreichen Gewässern ist herausragendes Brutgebiet für Fluss- u. Trauerseeschwalbe u. Rastgebiet für mehr als 200.000 Wasservögel, besonders für Bläss- u. Saatgänse. Verletzlichkeit: Die Verletzlichkeit ist unter 6.1. Einflüsse und Nutzungen hinreichend beschrieben. Gebietsausweisung: Die Flächengrösse (2.2) ist maschinentechnisch auf der Grundlage von Gauss-Krüger-Meridianstreifen 2 ermittelt. Einflüsse und Nutzungen
URL - Schutzgebietsdokumente https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_bestand_liste?anw_nr=7&l_id=10730&sg=0&val=10730&ver=1&menu=1 https://www.lanuv.nrw.de/natur/schutzgebiete/vogelschutzgebiet-unterer-niederrhein/ LAGEBiogeografische Region: atlantisch Naturraum: Niederrheinisches Tiefland u. Kölner Bucht (Code:D35) naturräumliche Haupteinheit: Mittlere Niederrheinebene (NHE-CODE 575), Untere Rheinniederung (NHE-CODE 577) Regierungsbezirk: Düsseldorf Kreis: Wesel (Flächenanteil: 36%) Kreis: Kleve (Flächenanteil: 58%) Kreisfreie Stadt: Duisburg Höhe über NN: von 8 bis 70 m BEARBEITUNG01.09.1983 Ausweisung als BSG , Informant01.11.1999 Ersterfassung , Kartierung / Bearbeitung 01.11.2000 Datenerfassung, Digitalisierung , Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten 01.12.2009 Fortschreibung , Informant 28.06.2016 Fortschreibung , Informant Public Report generiert:20240426 domainobjectid: 3773072 Edate: 20160629000000 |